Bad Neuenahr. Über viel Zuspruch beim Frühlingsfest konnten sich die 1. Vorsitzende des
Katzenschutzvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V., Anita Andres und ihre Mitstreiter freuen. Neben
dem Frühlingsfest stand eine reguläre Mitgliedenversammlung an und dort wurde unter anderem der
Name um den Zusatz des Gründungsjahres 1978 ergänzt. Dies freilich sieht man nicht nur als
freudiges Ereignis, denn das die Arbeit des Vereins überhaupt nötig ist wird eher als traurig
betrachtet. Aber man ist natürlich froh darüber, dass der Verein über rund 140 Mitstreiter verfügt,
welche die Arbeit unterstützen und auch kräftig mit anpacken. Die Zahlen können sich sehen lassen.
denn in rund 37 Jahren wurden ca. 10.000 Katzen in ein neues Zuhause vermittelt. Pro Jahr findet
man für ca. 150 bis 200 Katzen eine neue Familie. Alle Katzen werden vom Verein tierärztlich
versorgt, die jährlichen Kosten hierfür belaufen sich alleine auf rund 20.000 Euro. Für Futter/Streu
und sonstige Unterhaltungskosten fallen weitere 20.000 Euro an und im Schnitt werden pro Jahr etwa
150 bis 200 Kastrationen durchgeführt. Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, der Kreis Ahrweiler und
das Land Rheinland-Pfalz unterstützen diese Arbeit im Jahr mit insgesamt rund 3.000 Euro. Die
restlichen Kosten werden durch Mitgliedsbeiträge und Vermittlungsgebühren erzielt. Aber auch mit
Aktionen wie dem Frühlingsfest, wo die zahlreichen Besucher für wenig Geld sich auf einem
Fiohmarkt für wenig Geld schöne Dinge besorgen konnten, aber auch bei selbst gebackenem Kuchen
und Kaffee über die Samtpfoten sich austauschen konnten. Das alles wird gestiftet und die Mitglieder
des Vereins arbeiten hier ausschließlich ehrenamtlich, alle Erlöse kommen dem Verein und den
Katzen zu Gute. Freilich ist man nicht nur mit dem Frühlingsfest aktiv, auch beteiligt man sich mit
einem Infostand am Weltkatzentag und am Welttierschutztag und im vergangenen Jahr führte man
erstmals einen Adventsbasar durch.
Noch keine Kastrations- und Registrierungspflicht
Überhaupt war das Jahr 2015 geprägt von insgesamt 380 Katzen, welche man dem Tierarzt vorgeführt
hat. Der Verein bedauert es außerordentlich, dass im Kreis Ahrweiler nach wie vor keine Kastrations- und
Registrierungspflicht eingeführt ist und somit die Last der Versorgung von frei lebenden Katzen
nach wie vor komplett bei dem Verein liegt. Wie der SPD-Landtagsabgeordnete Marcel Hürter
anmerkte, hat der Bund das Tierschutzgesetz dahingehend geändert. dass es jetzt den Kommunen
möglich ist in Eigenregie eine Kastrations- und Registrierungspflicht einzuführen. Dieses Anliegen
vertritt auch der Katzenschutzverein Bad Neuenahr. Allerdings war man bisher hier in den
Gesprächen mit der Politik nicht besonders erfolgreich, denn die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler hat
hier an den Kreis verwiesen und dieser wiederum an die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die
Rechtslage hier ist jedoch eindeutig, wie Marcel Hürter erläuterte und er verwies auf ein
entsprechendes Modellprojekt, was nun in Burgbrohl angelaufen ist. Auch SPD-Stadtratsmitglied Jörn Kampmann aus Bad Neuenahr versprach sich des Themas auf politischer Ebene anzunehmen. Dass
gut gemeint nicht immer gut gemacht ist. zeigt sich an der Bonner Regelung, wo es eine Kastrations- und
Registrierungspflicht gibt und bei Verstößen auch ein Ordnungsgeld von 1000 Euro. So wurden
alleine im vergangenen Jahr bei einer Einfangaktion in Birresdorf rund 25 Katzen gefangen und dem
Tierarzt vorgestellt und man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass manche Katze aus Bonn
unfreiwillig den Weg in den Kreis Ahrweiler gefunden hat.
Ein großer Philosoph hat einmal gesagt, dass es der Menschheit besser gehen würde, wenn jeder
einmal am Tag eine Katze streicheln würde. Im alten Ägypten wurden Katzen wie Götter verehrt. ln
krassem Gegensatz hierzu stehen Fotos von misshandelten. mit Besenstöcken trakierten, und anderen
Methoden gequälten Tieren, wo es sich zwar um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz handelt. aber
die Verursacher kaum belangt werden. Unabhängig von der juristischen Seite darf aber auch die Frage
erlaubt sein, wie gehen Menschen, die so etwas tun, in schwierigen Situationen mit ihren
Mitmenschen um?
,,Bobby" sorgt fiir Aufmerksamkeit
Dass der Verein so viel Unterstützung erhält, liegt auch an .,Bobby". Denn der Kater Bobby darf im
Schnitt alle zwei Wochen in.,Blick-Aktuell" seine Lebensgeschichte erzählen und von seinen
Erlebnissen mit Menschen und anderen Vierbeinern. Dadurch wird auch die Arbeit des
Katzenschutzvereins vielen Menschen präsent. Wer den Verein unterstützen will, kann dies durch
seine Mitgliedschaft tun, aber auch einmalige Spenden werden gerne angenommen. Ebenso freut man
sich über Sponsoren aus der Geschäftswelt, die schon mal ein Sparschwein für die Belange des
Vereins aufstellen. Noch mehr Informationen über den Verein gibt es im Internet unter
www. katzenschutz-aw. de
Artikel aus Blick Aktuell Ausgabe 09.09.2016